Bei einer Depression nur schlafen wollen? Diese 5 Tipps helfen

By Clemens | Besser Schlafen

Feb 24

Du hast gerade mit Depression zu kämpfen? Dir fällt es deshalb schwer, abends einzuschlafen? Dass Menschen bei einer Depression nur schlafen wollen, ist keine Seltenheit. Ich habe in diesem Artikel fünf Tipps für dich, die dir weiterhelfen können.

Eine Depression ist scheiße.

Sie sorgt dafür, dass unsere Welt jeden Tag ein bisschen grauer aussieht.

Dass uns selbstzerstörerische Gedanken nur so um die Ohren fliegen.

Dass wir nahezu keine Energie mehr haben – und selbst die kleinsten Dinge für uns zu einer Herausforderung werden.

Und da das noch nicht genug zu sein scheint, leiden wir während einer Depression oft auch an Schlafproblemen.

Irgendwann wird es so qualvoll, dass wir während der Depression nur schlafen wollen.

Ich kenne diesen Zustand. Deshalb verrate ich dir in diesem Artikel anhand von 5 Tipps, was du machen kannst, wenn du in einer depressiven Episode schneller zur Ruhe kommen möchtest.

Bei Depression nur schlafen wollen: Halte den Rhythmus ein

Dass wir bei einer Depression nur schlafen wollen, ist verständlich. Manchmal beschränkt sich dieser Wunsch noch nicht einmal nur auf den Abend. Wir sind so erschöpft und haben das Leben so satt, dass wir den ganzen Tag über nur im Bett liegen wollen. Und es kaum erwarten können, ins Land der Träume abzudriften.

Depression nur schlafen wollen

Diesem Bedürfnis solltest du jedoch nicht nachgeben.

Den Ganzen Tag im Bett zu verbringen, wird dir nämlich nicht helfen, deine Depression zu besiegen. Im Gegenteil – es wird dazu führen, dass du abends nur noch größere Schwierigkeiten mit dem Einschlafen hast. Und dadurch wird es dir noch schwerer fallen, dich aktiv um deine Genesung zu kümmern.

Aus diesem Grund solltest du auch während deiner Depression auf einen regelmäßigen Schlafrhythmus achten:

  • Stelle dir einen Wecker und stehe mindestens fünfmal die Woche zur gleichen Zeit auf. Je früher du aufstehst, desto besser.
  • Gehe außerdem immer zur gleichen Zeit ins Bett. Am besten ist es, wenn du kurz vor dem Schlafengehen eine kleine Abendroutine durchführst. Zum Beispiel liest du ein Kapitel in einem Buch, dass dich interessiert. Oder du nimmst ein Entspannungsbad.
  • Falls du nicht schlafen kannst, verlasse das Bett. Damit bringst du deinem Körper bei, dass das Bett wirklich nur zum Schlafen gedacht ist.

Ich weiß, dass es gerade während der akuten Phase einer Depression nicht immer einfach ist, auf diese Tipps zu achten. Betrachte die Ratschläge daher als Richtlinien, die dir helfen können, wieder zu einem gesünderen Lebensrhythmus zu finden. Und nicht als dogmatische Regeln, die unbedingt befolgt werden müssen. Ansonsten machst du dir nämlich nur noch mehr Vorwürfe, wenn es dir einmal nicht gelingt, deinen Schlafrhythmus einzuhalten.

Erkenne, dass es wieder vorbeigeht

Oft sind es unruhige Gedanken, die dich während einer Depression abends wachhalten.

  • Gedanken darüber, wie schrecklich dein Leben und wie aussichtslos deine Situation ist.
  • Vorwurfsvolle Gedanken, die dir flüstern, dass du ja selbst schuld an deiner Situation bist.
  • Oder der Gedanke, dass deine Depression nicht wieder vorübergehen wird.

Besonders der letzte Gedanke ist sehr gefährlich, da er dir jegliche Hoffnung auf eine bessere Zukunft nimmt. Zum Glück ist dieser Gedanke jedoch nur eine Lüge deines Gehirns.

Egal, wie schlimm es dir gerade geht und wie viel du bisher mit deiner Depression durchgemacht hast: Auch diese Phase deines Lebens wird vorbeigehen. Die Sonne wird auch für dich wieder scheinen können und auch du wirst wieder das Leben genießen und lachen können.

Du musst noch nicht einmal fühlen, dass diese Zeilen wahr sind. Während einer Depression sind deine Gedanken und Gefühle so verzerrt, dass sie – egal wie sehr du dich anstrengst – oft nur in Horrorszenarien enden. Vertraue mir deshalb einfach, wenn ich sage, dass deine Depression vorbeigehen wird.

Dieses Vertrauen wird dir helfen, abends ruhiger zu schlafen. Und selbst, wenn du weiterhin schlecht schläfst – es wird dir zumindest leichter fallen, den schlechten Schlaf zu ertragen.

Depression schlafen viel

Schreibe deine Gedanken auf

Vielleicht ist dir jetzt bewusst, wie selbstzerstörerisch deine Gedanken während einer Depression sind. Bewusstsein alleine sorgt jedoch noch nicht unbedingt dafür, dass diese ihren Einfluss auf dich verlieren. Viel wichtiger ist es, deine Gedanken aus einer Beobachterperspektive heraus zu betrachten. Nimm dir deshalb jeden Tag ein paar Minuten Zeit, um deine Gedanken zu Papier zu bringen:

  • Schreibe entweder alles auf, was dir in jenem Moment durch den Kopf geht. Oder berichte darüber, was du an dem Tag erlebt, gefühlt oder gedacht hast.
  • Halte dich dabei nicht zurück und denke nicht zu lange nach. Versuche, einfach nur, deine innere Stimme dem Papier festzuhalten.
  • Schau dir am Ende nochmal an, was du geschrieben hast. Wie hört es sich an? Realistisch oder unglaubwürdig? Gibt es viele Wiederholungen? Bemerkst du starke Übertreibungen?

Wahrscheinlich wirst du schockiert sein, wenn du deine eigenen Gedanken zum ersten Mal niedergeschrieben siehst. Es kann sein, dass du erst dann merken wirst, wie absurd sie sind oder wie oft sie sich wiederholen. Möglicherweise wirst du auch feststellen, dass dein Kopf bereits aus den kleinsten Dingen Horrorszenarien machen kann.

Sobald wir unsere Gedanken zu Papier bringen, sind sie nicht mehr in unserem Kopf. Wir haben nun die Möglichkeit, sie aus einer gewissen Distanz zu betrachten und sie verlieren einen Teil ihrer Macht. Dies wiederum wirkt sich entspannend auf unseren Gemütszustand aus. Wenn wir während einer Depression nur schlafen wollen, ist eine regelmäßige Inventur unserer Gedanken deshalb hilfreich.

Gehe Spazieren

Ein Spaziergang ist eine einfache und gleichzeitig sehr effektive Methode für besseren Schlaf während einer depressiven Episode. Und dies aus mehreren Gründen:

  • Spazierengehen erfordert keine große Anstrengung. Auch wenn es dir richtig schlecht geht, wirst du immer noch in der Lage sein, einen Fuß vor den anderen zu setzen und eine Runde durch den benachbarten Park zu drehen.
  • Du bekommst frische Luft und aktivierst deinen Körper. Auch wenn ein Spaziergang keine sonderlich hohe Belastung für deinen Körper darstellt – du bewegst dich immer noch mehr als wenn du zuhause in deinem Zimmer sitzt. Gerade weil du während einer Depression dazu neigst, dich kaum zu bewegen, ist ein Spaziergang der ideale Weg, um aus deinem Kopf in den Körper zu kommen. Und diesen zumindest so stark zu erschöpfen, dass du abends besser einschlafen kannst.
  • Du wirst ausgeglichener. Laufen ist eine Bewegung, bei der im Wechsel deine linke und deine rechte Gehirnhälfte beansprucht werden. Immer wenn dies passiert, bist du in der Lage, Emotionen besonders leicht zu verarbeiten.  Ein Spaziergang eignet sich deshalb hervorragend, um die Angstzustände und negativen Gefühle, die du während einer Depression hast, abzumildern. Und abends entspannter einzuschlafen.

Mache es dir deshalb zur Angewohnheit, täglich mindestens eine halbe Stunde spazieren zu gehen. Am besten ist es, wenn du deinen Spaziergang entweder auf die Morgenstunden legst (dadurch unterstützt du einen gesunden Tagesrhythmus) oder ihn abends abhältst (dies hilft dir, besser runterzukommen).

Höre etwas Entspannendes

Bereits im normalen Leben ist es nicht immer einfach, aus eigener Kraft heraus einen Zustand der Entspannung zu erreichen. Sobald es uns jedoch wirklich schlecht geht, wird dies noch viel schwerer. Wenn wir während einer Depression nur schlafen wollen, dürfen wir uns deshalb von außen helfen lassen. Und besonders gut geht dies über die Ohren:

  • Lass dich von einer geführten Schlafhypnose in den Schlaf wiegen. Zum Beispiel von Michael Sealey auf YouTube.
  • Höre entspannende Frequenzen. Meine persönliche Empfehlung sind die Solfeggio-Frequenzen auf attunedvibrations.com. Aber auch auf YouTube wirst du fündig, wenn du „entspannende Frequenzen“ in der Suchleiste eingibst.
  • Versinke in der Welt der Phantasie und gönne dir mal wieder ein Hörbuch. Am besten ein spannendes, das dich unterhält, ohne dich zu sehr zu fesseln. Du möchtest ja schließlich auch noch schlafen können.
  • Oder du gibst dich einfach den Klängen entspannender Musik hin. Ich liebe es zum Beispiel, abends Klaviermusik von Ludovico Einaudi zu hören.

Viel schlafen bei Depressionen

Keine Frage – wenn du gerade mitten in einer Depression steckst, befindest du dich in einem sehr dunklen Lebensabschnitt. Aber auch dieser Lebensabschnitt wird vorbeigehen. Wenn du mutig bist und es zulässt, wirst du sogar gestärkt aus deiner Depression hervorgehen. Du wirst am Ende mehr über dich selbst gelernt haben – über deine Bedürfnisse, deine Grenzen und deine inneren Wunden. Und vielleicht gelingt es dir dann sogar, dankbar zu sein für die schwere Zeit.

Gib dir also die Zeit, die du brauchst, um wieder zu erstarken. Nimm dir die obigen Ratschläge zu Herzen, ohne dich selbst damit zu überfordern. Du wirst feststellen, dass dein Schlaf sich mit der Zeit wieder verbessern wird.
Der während der Depression nur schlafen wollen – Zustand wird dann der Vergangenheit angehören.

About the Author

Hi, ich bin Clemens, Gründer und Autor auf EinfachBesserSchlafen. Da ich früher selbst unter Schlafproblemen litt und diese lösen konnte, wurde mir bewusst, was für einen Einfluss Schlaf auf unser Leben hat. Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema. Mein Ziel ist es, mit diesem Wissen so vielen Menschen wie möglich zu helfen.

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